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العنوان
Literarische Übersetzung zwischen Begriffsabgrenzung und Kulturvielfalt anhand der deutschen Übersetzungen
ausgewählter Werke aus der arabischen Gegenwartsliteratur/
المؤلف
Mohamed, Nouran Abdel-Mohsen Hassanien.
هيئة الاعداد
باحث / نوران عبد المحسن حسنين محمد
مشرف / أماني كمال صالح
مشرف / عاصم عز الدين العماري
تاريخ النشر
2023.
عدد الصفحات
247p.:
اللغة
الألمانية
الدرجة
ماجستير
التخصص
الآداب والعلوم الإنسانية (متفرقات)
تاريخ الإجازة
1/1/2023
مكان الإجازة
جامعة عين شمس - كلية الألسن - اللغة الألمانية
الفهرس
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Abstract

Literarische Texte weisen viele sprachliche Merkmale sowie soziale und kulturelle Aspekte des menschlichen Lebens auf. Daher könnte literarische Übersetzung einer der wichtigsten Kommunikationswege zwischen den Kulturen sein. Die Übersetzung literarischer Texte ist jedoch keine leichte Aufgabe, da sie sicherlich viele Probleme für den Übersetzer mit sich bringt, die zweisprachig und bikulturell, wenn nicht gar multikulturell, sein sollten. Daher wird Übersetzung als ein Prozess des kulturellen Transfers betrachtet, der mehr als die einfache Suche nach einem semantischen Äquivalent beinhaltet.
Im Rahmen der Übersetzungsstudien ist der Bereich der Übersetzungskritik bzw. Qualitätsbewertung immer auf Interesse gestoßen. Diese Studien konzentrieren sich an erster Stelle darauf, welche Faktoren sich auf die Übersetzung auswirken, damit es festgestellt wird, ob diese Übersetzung von guter Qualität ist. Stimmt die Übersetzung mit dem Original überein oder geht der Ton des Originals in der Übersetzung verloren? Es stellt sich heraus, dass das Hauptproblem in der Art und Weise zu liegen scheint, wie man Qualität ausdrückt und welche Maßnahme zur Beurteilung der Qualität einer Übersetzung verwendet werden sollte.
Basierend auf einem funktionalen Übersetzungsansatz und auf der pragmatischen Textlinguistik wird das Modell von christiane Nord für eine übersetzungsorientierte Textanalyse vorgeschlagen, das unabhängig von den beteiligten Sprach- und Kulturpaaren auf alle Textarten und Genres anwendbar ist. Es führt einen universellen theoretischen Rahmen ein, der es den Übersetzern ermöglicht, die funktionalen Elemente des Inhalts und die
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Struktur des Ausgangstextes zu verstehen und so viele häufige Übersetzungsschwierigkeiten wie möglich zu berücksichtigen.
Es ermutigt Übersetzer, einen breiteren Blick auf das zu werfen, was Übersetzung bedeutet. Außerdem hängt dieser Ansatz nicht von der Kompetenz des Übersetzers ab, sondern von den sprachunabhängigen Aspekten von Kultur, Kommunikation und Übersetzung.
Die Übersetzungsmodelle werden im Hinblick auf einen Paradigmenwechsel und eine Unterscheidung zwischen einem prozessorientierten (deskriptiven) Modell und einem handlungsorientierten (präskriptiven) Modell neu überdacht. Diese Modelle beruhen auf dem Vergleich zwischen dem Original und seiner Übersetzung, um zu sehen, was im Vergleich ähnlich und unterschiedlich ist. Die Ähnlichkeit kann nicht aber als unabhängiges Kriterium betrachtet werden, um eine Übersetzung als gut zu bewerten. Viele andere Faktoren spielen dabei eine Rolle. Sprachlich orientierte Übersetzungsmodelle versuchen also den Übersetzungsprozess zu beschreiben und zielen folglich darauf ab, eine Äquivalenzbeziehung zwischen Ausgangs- und Zieltext zu erreichen.
Das Modell hat das Ziel, eine ziemlich starre Struktur bzw. ein tieferes mehrschichtiges System zu schaffen, das die Diskurs- und Kommunikationsparameter berücksichtigt, anstatt sich nur auf textuelle Merkmale zu beschränken. Der Übersetzer untersucht den Ausgangstext auf verschiedenen Ebenen, von denen einige als Übersetzungsschwierigkeiten angesehen werden können. Er versucht dann Lösungen für diese Schwierigkeiten zu finden, die eine Übersetzungsstrategie aufbauen. Eine Übersetzungsstrategie folgt natürlich der Übersetzungsanalyse mit einer
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gegebenen Reihe von zu analysierenden Parametern und Rückmeldungen hinsichtlich des Konzepts ”Modell/ Analyse/Strategie”. Methodisch helfen Übersetzungsmodelle, Profile diskursbezogener Daten für Übersetzung, Dolmetschen und Schulung zu gestalten.
Idiome, Sprichwörter, Redewendungen, Redensarten sind Bestandteil des Alltags. Sie vermitteln Lebensweisheiten, Verhaltensregeln, Erfahrungen und gehören zur Kulturgeschichte eines jeden Landes. Sie stellen Zeitzeugen dar, die die Kultur der Vergangenheit und der Gegenwart widerspiegeln. In der Praxis ist eine eindeutige Zuordnung unmöglich. Die Unterschiede sind eher gering. Diese Sprachstrukturen tauchen vor allem in Literatur und Poesie aufgrund ihrer metaphorischen Funktion auf und verleihen der vom Erzähler geäußerten Idee einen bildnerischen Stil. Solche sprachlichen Phänomene sind für Muttersprachler meist durchaus transparent, stellen aber für den Fremdsprachenlerner oft größere Hindernisse beim Spracherwerb dar, vor allem, wenn besagte Ausdrücke in Mutter- und Zielsprache nicht identisch sind, wie im Verlauf dieser Arbeit gezeigt wird. Der Lerner kann dann nicht einfach auf den ihm aus seiner Muttersprache bekannten Terminus zurückgreifen, um diesen in die Fremdsprache zu übersetzen. Deshalb stellen solche Ausdrücke insbesondere für den Übersetzer eine außerordentliche Herausforderung dar, denn er sollte eine passende lexikalische Einheit in der Zielsprache finden, die dem Original bezüglich des Sinns und auch der Formulierung entspricht, falls das möglich ist. Das Grundproblem besteht also darin, einen Sinnzusammenhang zwischen verschieden Welten herzustellen. Dies trifft auch in hohem Maße das Übersetzungsproblem von Redewendungen. Hauptaufgabe des
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Übersetzers ist es, Entsprechungen oder inhaltliche Parallelen in der Zielsprache zu finden.
All diese Redewendungen sind die Essenz jeder Sprache und der problematischste Teil, mit dem Übersetzer umgehen sollten. Wenn man Sprachen vergleicht, stellt man fest, dass verschiedene Kulturen ähnliche soziale Aspekte haben und entsprechend Wissen und Erfahrung die eigenen Phrasen prägen. Nicht alle Redewendungen haben direkte Entsprechungen in einer anderen Sprache, da es sich um sprachliche Ausdrücke handelt, die typisch für eine Sprache und spezifisch für eine einzelne Kultur sind. Es ist unmöglich, einen einzigartigen Ansatz im Übersetzungsprozess zu definieren, da so viele Redewendungen kulturspezifisch sind und daher die pragmatische Bedeutung viel mehr geschätzt werden muss als die wörtliche Bedeutung. Werden sie wörtlich bzw. Wort für Wort übersetzt, führen sie zu extremer Verwirrung. Zweifellos ist eine gründliche Kenntnis der Zielsprache wichtig, um das Sprichwort oder den idiomatischen Ausdruck zu identifizieren und wörtliche Übersetzungen möglichst zu vermeiden, damit die gleiche Wirkung wie beim Ausgangstext erzielt wird. Es ist deshalb unmöglich, einen einzigen Ansatz für Übersetzen solcher Redewendungen festzulegen, wie im dritten Kapitel detailliert behandelt wird.
0.1. Gegenstand der Arbeit
Übersetzung ist nicht nur ein linguistischer Prozess. Sie beinhaltet soziale und kulturelle Nuancen, die im Vordergrund beim Übertragen berücksichtigt werden sollten. Übersetzungen können nicht von dem Kontext isoliert werden, in den die Texte eingebettet sind. Daher sollten Übersetzer nicht nur Vermittler zwischen verschiedenen Sprachsystemen sein, sondern auch
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interkulturelle Vermittler sein. Somit spielt die Übersetzung eine entscheidende Rolle für unser Verständnis des kulturellen ”Anderen”.
Von besonderem Interesse sind dabei Übersetzungen literarischer Werke, die darlegen, inwieweit es diesen Übersetzungen gelungen ist, das künstlerische Wesen des Originaltextes zu zeigen und zu bewahren bzw. den ästhetischen Wert des Ausgangstextes aufrechtzuerhalten. Außerdem werden in dieser Arbeit die wichtigsten Strategien bzw. Techniken untersucht, die bei diesen Übersetzungen verwendet sind. Die Beispiele werden aus einigen ausgewählten Passagen der übersetzten Werke تاكسي. حواديت المشاوير und عايزه
أتجوز entnommen.
Die vorliegende Arbeit vernetzt Theorie (wissenschaftliche Arbeit und Methodik), Empirie und praktische Anwendung und ermöglicht damit Inter- und Transdisziplinarität. Translation Studies untersuchen die Übersetzung unter zwei Aspekten. Einer davon ist die angewandte Praxis, eine Sprache in eine andere zu übersetzen (und zu interpretieren). Der andere ist die Untersuchung der Übersetzung als Mittel zum Verständnis des Übersetzungsvorgangs und des Transfers zwischen verschiedenen Sprachen und Kulturen.
Christiane Nord, eine der Hauptvertreterinnen des Funktionalismus, ist der Ansicht, dass sich die Situation, in der ein Zieltext produziert wird, in Bezug auf Zeit, Ort und manchmal Medium von der des Ausgangstextes unterscheidet. So besteht die Bedeutung eines Textes jenseits des sprachlichen Codes in der extratextuellen Situation. Tatsächlich betont sie, dass die Bedeutungsinterpretation stark von der persönlichen Erfahrung des Lesers bzw. Rezipienten abhängt. Daher ist das Analysemodell Nords von großer
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Bedeutung, da es darauf abzielt, Kriterien für die Klassifizierung von Texten und einige Richtlinien für die Bewertung der Qualität einer Übersetzung bereitzustellen.