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العنوان
Zum Einfluss des Berliner Mauerfalls auf die Deutsche Literatur anhand von zwei Beispielen :
الناشر
Ahmed Abd- Allah Muhammed Shehata,
المؤلف
Shehata, Ahmed Abd- Allah Muhammed.
هيئة الاعداد
باحث / Ahmed Abd- Allah Muhammed Shehata
مشرف / Assem Attia Ali
مشرف / Ibrahim Muhammad Hamed
الموضوع
Deutsch Literatur - Geschichte.
تاريخ النشر
1431 =
عدد الصفحات
379 p. :
اللغة
الألمانية
الدرجة
الدكتوراه
التخصص
اللغة واللسانيات
تاريخ الإجازة
1/1/2010
مكان الإجازة
جامعة المنيا - كلية الألسن - Germanistik
الفهرس
Only 14 pages are availabe for public view

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Abstract

Titel der vorliegenden Arbeit lautet: Zum Einfluss des Berliner Mauerfalls auf die deutsche Literatur anhand von zwei Beispielen: Wolfgang Hilbigs Roman ,,Ich“ und Martin Walsers Roman ,,Die Verteidigung der Kindheit“
Nach der Einleitung besteht die vorliegende Arbeit aus fünf Hauptkapiteln, die Einleitung, die Schlussfolgerung und das Literaturverzeichnis.
Das erste Kapitel wirft Licht auf den Zustand der deutschen Literatur in den beiden Teilen Deutschlands in der Zeit vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis vor dem Mauerfall.
Dabei werden die Beziehungen zwischen der Literatur sowie den Literaten beider Länder und der Staatsmacht gezeigt . Es handelt sich auch um die damalige Literaturkritik in den beiden Teilen Deutschlands und inwieweit die Staatsmacht einen Einfluss darauf ausübte .
Durch dieses Kapitel wird es uns klar, wann die Gruppe 47 entsand, wer sie gründete und was ihre Ziele waren. Einer der wichtigsten behandelten Punkte in diesem Kapitel ist der Prozess des Engagements, das als Pflichtfach für die schriftsteller Westdeutschlands wurde. Auf dem anderen Teil Deutschlans finden wir die literarische Zensur in der DDR, die hier auch intensiv untersucht wird.
Das zweite Kapitel behandelt den Zustand der deutschen Literatur nach dem Mauerfall und wie stark sich der Mauerfall auf die deutschen Autoren und ihre Werke auswirkte. In diesem Kapitel werden heikle vielfältige Punkte erforscht, wie das Bild der literarischen Szene auf den beiden Teilen Deutschlands nach dem Mauerfall und inwieweit das literarische Klima auf den beiden Teilen nach dem Mauerfall sich veränderte.
Dieses Kapitel befasst sich auch mit der Wendezeit sowie dem Wenderoman und dadurch werden wir die neue Gestalt des deutschen Romans kennen lernen.
Hier werden ebenso das Bild der Staatssicherheit in der Wendeliteratur, die Erziehungsdiktatur DDR in der Literatur nach dem Mauerfall, das Verhältnis zwischen der Literatur und der Politik nach dem Mauerfall behandelt.
Dieses Kapitel versucht auch in diesem Zusammenhang ein Licht auf den Umbruch der deutschen Literatur nach der Wiedervereinigung zu werfen.
In diesem Kapitel wird schließlich die Frage gestellt: Wie wurde die Geschichte der Revolution in der DDR nach der Wiedervereinigung geschrieben?
Das dritte Kapitel erklärt das Bild der Gesellschaft und der Politik in Deutschland nach dem Mauerfall und beschreibt die Situation in Deutschland nach der Wiedervereinigung sowohl auf der literarischen Ebene als auch auf der volkstümlichen politischen Ebene durch vielfältige Punkte, wie die Einstellung der Ostdeutschen und Westdeutschen zu der Wiedervereinigung, die Sicht der Ostdeutschen nach der Wiedervereinigung, die westdeutsche Einstellung zu der Einheit, die westdeutsche offizielle Darstellung der Einheitsfrage und die politisch-soziale Situation der beiden deutschen Staaten nach dem Mauerfall.
Dieses Kapitel erklärt auch den Unterschied zwischen ostdeutschen und westdeutschen Bürgern. Es wird außerdem der Prozess der Identität dabei untersucht. Dieser Prozess wird durch die folgenden Punkte analysiert: Die Krise der Identität und ihr Anfang, die soziologischen Dimensionen der Identität, die psychoanalytischen Dimensionen der Identitä sowie der Narzissmus und Identität.
Dieses Kapitel beschäftigt sich auch mit den Intellktuellen und ihrer Einstellung zu der Wiedervereinigung.
In diesem Zusammenhang werden die folgenden Punkte behandelt: Die Intellektuellen und die Wiedervereinigung, die Situation der ostdeutschen und westdeutschen Intellektuellen der Wiedervereinigung gegenüber und die intellektuellen Verwalter der Utopie in Ost und West.
Das vierte Kapitel untersucht Wolfgang Hilbigs Roman Ich.
Es werden hier vielfältige Punkte wie das Leben und Werk des Schriftstellers. Dieses Kapitel befasst sich auch mit der Frage der Schuld in der Wendeliteratur sowie im Roman, die durch die fogenden Punkte diskutiert wird: Wie sah die Wendeliteratur die Schuldfrage nach dem Mauerfall und Schuld in der Wendeliteratur.
Auch der Prozess der Identität wurde durch die folgenden zwei Punkte behandelt: Erstens: Identität in Hilbigs Ich . Zweitens: Die Zeit- und Identitätsproblematik der Hauptfigur im Roman. Der Inhalt des Romans wird durch seine Hauptfigur ,Cambert‘ analysiert. Dabei werden die folgenden Punkte untersucht: Cambert und die Zeitwahrnehmung, die Staatssicherheit und ihr Einfluss auf das inner Zeitgefühl Camberts, Cambert und Frau Falbe, Cambert und die Studentin und Cambert und die Macht der Saatssicherheit.
Es wird auch hier die Frage der Schuld und Erinnerung im Roman durch vier Punkte unter die Lupe gestellt: Erstens: Schuld und Erinnerung im Roman. Zweitens: Die Abwesenheit von Erinnerung Camberts. Drittens: Die Abwesenheit von Schuld Camberts im Roman und Viertens wrid die folgende Frage gestellt: Ist Cambert schuldig oder nicht?
Das fünfte Kapitel behandelt Martin Walsers Roman Die Verteidigung der Kindheit.
Hier werden vielfältige Punkte behandelt, wie Leben und Werk des Schriftstellers. In diesem Punkt wird das Leben des deutschen Schriftstellers Martin Walser behandelt, wobei bestimmte Situationen aus diesem Leben beleuchtet werden, die seine literarischen Erfahrungen, seine intellktuelle Persönlichkeit und sein schriftellerische Begabung gestaltet haben. Vor allem wird in diesem Kapitel von der Literaturauffassung dieses Autors und die Schlüsselwörter gesprochen, die diese Auffassung untermauern, und dir ihn von allen anderen zeitgenössischen Literaten abhebt.
Es wird auch in diesem Kapitel über Walsers Stellung im Literaturbetrieb, sein literarisch-politisches Engagment sowie seine Einstellung zu der Literaturkritik in seinem Land gesprochen. Dabei werden die folgeneden Punkte behandelt: Zum Leben und Werk Martin Walsers, Walser und seine Mutter, der engagierte Intellektuelle (Walser), Walser und die Gesellschaftskritik, Walsers Figuren und ihre Rolle, das Wesen des walserschen Werkes, Walser und Identität, Walsers Figuren und Identität, Walser und Realismus,Walsers Schreibanlässe und Martin Walser un die deutsche Frage in seinen Werken.
Dann folgt eine Analyse des Romans durch seine Hauptfigur Alfred Dorn, die die folgenden Punkte enthält: Der Verlust der Kindheit, Dorns Verhältnis zu den Eltern, Dorns Hinwendung der Vergangenheit, Alfred Dorn als narzistischer Charakter, Dorns Verhältnis zur Sexualität und endlich Zeitkolorit und Gesellschaftskritik im Roman Die Verteidigung der Kindheit.
Mit dem 6. Kapitel erreicht man die Schlussfolgerung und das Literaturverzeichnis.
Von den wichtigsten Ergebnissen der vorliegenden Arbeit:
Es zeigte sich, dass die Literaturkritik in der BRD der marktwirtschaftlichen Erwägungen der Verlage und den Zeitschriftredaktionen unterlag.
Wie im Westen ging man auch in der DDR auf den Stand der Vorkriegsgermanistik zurück. Obwohl die Literaturkritik in der DDR nicht den marktwirtschaftlichen Erwägungen der Verlage und Zeitschriftenredaktionen unterlag, sondern von parteipolitischen Entscheidungen abhängig war, beruhten die Werturteile auch dort auf den ästhetischen Normen des Bildungsbürgertums.
Es gibt viele Gemeinsamkeiten bei der Literaturbetrachtung in den beiden deutschen Staaten. Der Grund für diese vielen Gemeinsamkeiten der Literaturbetrachtung in beiden deutschen Staaten ergibt sich zum einen aus der gemeinsamen kulturellen Tradition bzw. Dem gemeinsamen Erbe, zum anderen aus der Notwendigkeit, dort an die Tradition anzuknüpfen, wo sie vor dem Sündenfall der Germanistik abbrach. Das Bedürfnis nach ethisch-kultureller Orientierung erklärt das ambivalente Verhältnis der Deutschen zur eigenen nationalen Vergangenheit.
Einzelne Schriftsteller oder kleine Autorengruppen waren in den Tagen der Revolution sehr viel aktiver.
Die friedliche Revolution war zwar eine Bewegung von unten, die nicht von den Intellektuellen, sondern von den Bürgern ausging.
Deutschland wurde als zentrales Thema in der deutschen Literatur der neunziger Jahre.
Seit dem Fall der Mauer hat eine wahre Flut von Literatur erschienen, die sich mit der DDR und der Situation des wiedervereinigten Deutschlands beschafätigt. Mindestens einmal pro Jahr erklingt in allen Feuilletons deutscher Zeitungen entweder die Klage über die mangelnde literarische Verarbeitung der Wiedervereinigung oder der Jubel über einen gerade erschienenen vermeintlichen Wenderoman.
Das Verhältnis zwischen Literatur und Politik zählt zu den größten Problemen des kulturellen Zeitgeschehens im vereinigten Deutschland. Es geht, gerade und vor allem seit 1989, um die politische Rolle der Intellektuellen im Staat. Unumstritten ist die Bedeutung des Themas. Strittig sind die zahlreichen Fragen, die in Feuilletons und Fachzeitschriften, in Wissenschaft und Politik aufgeworfen und mit teils sachbetonten, teils gefühlsgeprägten Argumenten beantwortet werden.
Die deutsche Einigung wirkte dabei wie ein Hilfsmittel. Seit der Möglichkeit, die Akten des Staatssicherheitsdienstes der DDR einzusehen, und seit den Enthüllungen von Intellektuellen, die unmittelbar in die SED-Diktatur verwickelt oder von dieser betroffen waren, stellt sich die Frage nach Opfern und Tätern, nach Schuld und Verantwortung. In der Tat beeinflussen die politisch-moralischen Folgen von über vierzig Jahren totalitärem Sozialismus den gesamten künstlerischen und literarischen Bereich.
Es sind nicht nur die unterschiedlichen Erfahrungen mit der Politik, die das Verhalten ehemaliger DDR-Bürger auf Jahre hinaus beeinflussen und sie anders denken und handeln lassen werden als ehemalige Bundesbürger. Es sind vor allem die höchst verschiedenen sozialen Erfahrungen, die in beiden deutschen Staaten gemacht worden sind. Die Mauern aus Stein und Stacheldraht sind gefallen, die ökonomischen, sozialen und kullurellen Barrieren nicht, und auch die Mauern in den Köpfen der Menschen werden noch lange bestehen bleiben. Fünfundvierzig Jahre unterschiedlicher Hoffnungen, Illusionen und Entäuschungen, sozialer und politischer Erfah¬rungen und individueller Lebensschicksale können Anlass für vielfältige Missverständnisse, ja soziale Konflikte sein, bieten aber auch die Chance, gemeinsam etwas Neues zu gestalten. Voraussetzung dafür ist, zu akzeptieren, dass beide deutsche Teilgesellschaften vor einem Neubeginn stehen und dass die politischen, ökonomischen, sozialen, kulturellen und psychologischen Probleme sich in Zukunft erheblich anders darstellen werden als gewohnt.
Für Martin Walsers Helden ist jedoch typisch, dass sie die Fähigkeit, stabile Identitäten auszubilden, verloren haben. Dies liegt einmal an den Anforderungen, welche die Gesellschaft an den Helden stellt, andererseits aber in der endogenen Prädisposition der Figuren begründet, welche das Grundgefühl einer sicheren intersubjektiv erworbenen Identität, wie Martin Altmeyer formuliert, nicht ausbilden können.
Das Opfer ist in allen Werken der Wendeliteratur (wie in Hilbigs ,,Ich“) eine zentrale Figur. Eigentlich müsste es von jedem Schuldvorwurf freigesprochen werden. Doch in allen Opferfiguren lebt die dunkle Ahnung, dass sie selbst nicht schuldlos an ihrem Zustand sind. Durch ihre Passivität und Schicksalsergebenheit sind sie zum willfährigen Op¬fer von Staat, Staatssicherheit und Übervätern geworden. Sie haben sich nicht gewehrt.
Die Staatssi¬cherheit erscheint also nicht mehr nur als politischer Faktor in der DDR, als Geheimdienst, wie ihn jedes Land besitzt. Die Staatssicherheit ist der abgespaltene Teil der menschlichen Seele selbst, der sich nach und nach verselbständigt und alles kontrolliert. Sie nährt sich von unterdrückten Schuldgefüh¬len und wunden Punkten, die sie geschickt für Erpressungen ausnützt. Sie setzt ausschließlich auf das Böse im Menschen. Der Staatssicherheitsapparat betrachtet den Menschen immer zuallererst als unkontrollierbares und unberechenbares Wesen. Er gefährdet die Sicherheit, daher muss er rund um die Uhr überwacht werden. Die Überwachung wird so lückenlos organisiert, bis jeder von jedem über die intimsten Einzelheiten Bescheid weiß. Dabei entsteht langsam ein immer dichteres Netz, ein wachsender Apparat, der seine eigene Wirklichkeit produziert: Eine Realität der ständigen Angst vor dem Gegenüber, Angst vor Zersetzung und Zerschlagung des Staates, Angst vor unkontrollierbaren Ereignissen jeder Art.
Das Thema Schuld spielt allerdings nirgendwo eine Rolle. Das mag damit zusammenhängen, dass der Autor selbst die Auseinandersetzung mit moralischer Schuld generell für überflüssig hält.
Die Rede von Schuld in Hilbigs Roman ist nur sehr indirekt. Das liegt erstens an der Einstellung des Autors selbst, für den moralische Begriffe den eigentlichen Kern des Problems Staatssicherheit nicht erfassen, weil sie zu eng sind. Zweitens liegt es an der Tatsache, dass das Ich des Protagonisten eben immer nur ein ,,Ich“ in Anführungszeichen ist - ein inszeniertes Rollen-Ich, das ohne die Macht der Staatssicherheit ein Vakuum (Opfer) wäre. Ein solches ,,Ich“ ist nicht eine freie und stabile Persönlichkeit, die Verantwortung für Schuld übernehmen könnte.
Die meisten Rezensionen des Romans ,Die Verteidigung der Kindheit‘ legen ihr Augenmerk auf das spezifische Verhältnis des Helden zur Vergangenheit. In der Publizistik ist vor allem darauf rekurriert worden, dass Walser mit ,Die Verteidigung der Kindheit‘ ein Panorama der wechselvollen deutsch-deutschen Alltagsgeschichte geschrieben habe.
In der Symbiose mit der Mutter sieht Dorn die einzige Möglichkeit, die Vergangenheit zu konservieren und eine halbwegs stabile Ich-Identität aufzubauen.
Dorns Identität ist so schwach ausgeprägt, dass es sich mit der Mutter identisch fühlen will.
Die Flucht in die Vergangenheit ist - so wird immer mehr deutlich - eine Flucht vor Wirklichkeit und Gegenwart.
Die Mutter ist aber der eigentliche Fluchtpunkt des Helden. Aus der ödipalen Symbiose mit der Mutter ergeben sich die immer wieder auftauchenden Regressionsphantasien in Verbindung mit dem stark ausgeprägten Über-Ich.
Die Verteidigung der Kindheit führt mit Alfred Dorn, darauf ist bereits hingewiesen worden, nicht nur ein gescheitertes Individuum vor; Dorn kann auch als Vertreter einer untergehenden abendländischen Kulturwelt verstanden werden, der sich - obwohl von ihm in den Bann gezogen - dem auf Berlin überschwappenden ›American way of life‹ und der schnellebigen Welt des Vergnügens entziehen will.
Der Roman Die Verteidigung der Kindheit enthält eine Vielzahl intertextueller Verweise, die im Zusammenhang mit der Problematik der Identität stehen. Die intertextuellen Signale dienen dazu, die Seelenlage des Helden zu spiegeln oder in ironischer Distanz zu relativieren.